Schmerzmittel helfen und schaden nicht!

7. September 2021

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Prof. Dr. Jörg Schröder & Dr. Karl-Heinz Moser

Schmerzmittel sind eine häufig verwendete Form der Medikation, die dazu dient, Schmerzen zu lindern oder zu kontrollieren. Sie werden sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen eingesetzt und sind in vielen Haushalten weltweit zu finden.

Die Verwendung von Schmerzmitteln kann Patienten helfen, ihren Alltag zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Schmerzmitteln.

In diesem Artikel werden wir einen Blick auf die Vorteile von Schmerzmitteln werfen und die verschiedenen Faktoren betrachten, die bei ihrer Verwendung zu beachten sind.

Schmerzen auszuhalten und keine Schmerzmittel zu nehmen, ist nicht sinnvoll.

In der ATOS Mediapark Klinik in Köln haben wir von Chirurgica Colonia gemeinsam mit der Anästhesie eine standardisierte Schmerztherapie erarbeitet. Diese Therapie soll unseren Patienten eine schmerzarme Erholungszeit ermöglichen.

Ziel der Schmerztherapie ist es, auf einer Skala von null Punkten = keine Schmerzen bis zehn Punkte = nicht aushaltbare Schmerzen ein individuelles Niveau von zwei bis drei zu erreichen.

„Jeder Jeck ist anders“

Das persönliche Schmerzempfinden ist vollkommen unterschiedlich. Der eine Patient kann den eigenen Schmerz auf der Skala mit fünf Punkten empfinden. Der andere aber mit drei Punkten. Dementsprechend steuern wir die Therapie, je nach persönlichem Empfinden. Zudem unterscheiden sich die Schmerzen noch nach Operationsart und Diagnose.

Eine endoskopische oder laparoskopische Operation ist mit weniger Schmerzen verbunden als eine Operation per Bauchschnitt, zum Beispiel bei einem Leistenbruch oder einer Gallenblasenentfernung.

Eingriffe im Oberbauch mit einem Schnitt sind meist schmerzhafter als Eingriffe im Unterbauch bei Narbenbrüchenoder Nabelbrüchen mit einer Rektusdiastase.

Die Verwendung eines Kunststoffnetzes hat jedoch keinen Einfluß auf die Schmerzen nach einer Operation.

Bei proktologischen Eingriffen unterscheiden sich die postoperativen Schmerzen bei einer Hämorrhoidenentfernung per Laser, bei einer offenen Operation oder mit dem Stapler. Gleiches gilt für die operative Versorgung von Analfisteln. Je umfangreicher die Operation ist, um so schmerzhafter kann sie sein.

Die Einteilung mit einer Schmerzskala von null bis zehn Punkten erlaubt eine persönliche Einstellung, unabhängig von Methoden und Diagnosen.

Die individuelle Schmerztherapie erfolgt stufenweise zuerst mit Ibuprofen Tabletten, welche bei Bedarf mit Novaminsulfon Tropfen oder Tabletten kombiniert werden können. Sollten diese Medikamente nicht ausreichen, um ihr optimales persönliches Schmerzniveau zu erreichen, kann eine Steigerung, z.B. mit Opioiden erfolgen.

Unser wichtigstes Ziel ist es, Ihnen einen angenehmen und schmerzarmen Aufenthalt in der ATOS Mediapark Klinik Köln zu ermöglichen. Dieser beläuft sich meistens auf zwei Tage.

Aufstehen aus dem Bett

Vermeiden Sie ein Anspannen der Bauchmuskulatur, machen sie also keine Situps im Bett. Drehen Sie sich auf die Seite, lassen die Beine heraushängen und drücken sich mit dem Arm in der seitlichen Position hoch, wenn sie aus dem Bett aufstehen wollen. So legen Sie sich auch wieder hin. Das reduziert die Schmerzen erheblich.

schmerzmittel

Wie geht es zuhause weiter?

Wir von Chirurgica Colonia stellen Ihnen vor der Entlassung ein Rezept über die Schmerzmittel aus, die auch zuhause eine schmerzarme und dann schmerzfreie Erholung ermöglichen.

Der Bedarf an Tabletten oder Tropfen reduziert sich von Tag zu Tag und Sie können bei geringeren Schmerzen die Dosis zuerst halbieren und dann langsam ausschleichen, wenn sie keine Schmerzen mehr haben.

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“

Bei uns müssen Sie keine Schmerzen aushalten. Sie fühlen sich wohler, wenn sie weniger Schmerzen haben und können sich besser bewegen. Die Schmerzmittel werden nach einer Operation schnell verstoffwechselt und schaden nicht.

Haben Sie noch weitere Fragen zu dem Thema?

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