NABELBRUCH UND REKTUSDIASTASE
Was ist ein Nabelbruch und was sind seine Symptome?
Bei einem Nabelbruch, auch Nabelhernie genannt, drückt sich der Darm oder das Fettgewebe durch eine Lücke im Nabel nach außen. Diese Lücke ist beim Embryo die Durchtrittstelle der Nabelschnur. Wenn sich diese nicht verschließt, wird sie im Laufe der Zeit immer größer. Ein typisches Nabelbruch Symptom ist die Vorwölbung im Nabelgrund. Beim Husten, Pressen oder Heben schwerer Lasten nimmt diese Verwölbung zu, wobei Beschwerden auftreten.
Nabelbruch Behandlung
Ein Nabelbruch sollte bei Beschwerden und einer Vorwölbung im Nabel operiert werden. Wir empfehlen eine Verstärkung durch ein sehr gut verträgliches Kunststoffnetz, wenn Risikofaktoren vorliegen. Sind ausgeprägte Befunde nach Schwangerschaften oder in Kombination mit einem Nabel- oder Oberbauchbruch vorhanden, führen wir ein besonderes minimal-invasives Verfahren durch, das sogenannte E-TEP Verfahren, welches der Leistenbruch-Technik ähnelt.
Was ist eine Rektusdiastase?
Das Auseinanderstehen der geraden Bauchmuskeln bezeichnet man als Rektusdiastase. Insbesondere Frauen nach der Geburt weisen eine ausgeprägte Lücke zwischen den Muskeln des Bauches auf, die sich nach der Entbindung zurückbildet.
Bleibt aber ein mehr als zwei Zentimeter breiter Spalt bestehen, spricht man von einer krankhaften Diastase. Diese kann auch Männer und Frauen ohne Kinder betreffen. Die Beschwerden reichen dabei von Rückenschmerzen, Schmerzen am Schambein bis zu unklaren Bauchschmerzen.
Kleine Nabelbrüche ohne Netz
Nabelbruch > 1 bis 2 cm mit Netz
Geringe Rezidivrate
e-TEP bei der Rektusdiastase und Nabelbruch
e-TEP mit Netz und Naht von innen
Kleine Schnitte ohne große Narbe
NABELBRUCH OP ERFAHRUNGEN
Kompetenz und moderne Methoden
Wir verfügen aufgrund unserer jahrzehntelangen chirurgischen Erfahrung über die Kompetenz sämtlicher offene und laparoskopischer Operationsverfahren.
Bei Nabelhernien oder Oberbauchbrüchen in Kombination mit einer Rektusdiastase bieten wir Ihnen ein maßgeschneidertes Konzept an. Das gewählte Operationsverfahren hängt dabei von der Bruchgröße und Ihren Risikofaktoren ab.

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZUM NABELBRUCH & ZUR REKTUSDIASTASE
Ein Grund für eine Operation eines Nabelbruchs besteht bei Beschwerden unter Belastung sowie bei Größenzunahme des Bruchs. Das Risiko einer Einklemmung besteht bei sieben Prozent aller Patienten mit Nabel- und epigastrischen (Oberbauch) Brüchen und erfordert eine Notfalloperation.
Operationsverfahren je nach Bruchgröße und Risikfaktoren
Die Wahl des Operationsverfahrens hängt von der Größe der Bruchlücke sowie von gewissen Risikofaktoren ab. Fast 75 % der Patienten mit Nabel- oder epigastrischen Hernien sind übergewichtig bzw. adipös. Außerdem sind 40 bis 50 % Raucher, wobei bei Männern häufiger Nabelbrüche vorkommen als bei Frauen (74 zu 26 %).
Kleine Brüche mit einem Durchmesser von weniger als ein bis zwei Zentimeter können mit einer Naht, die sich nicht auflöst, verschlossen werden. Voraussetzung dafür ist, dass keine Riskofaktoren vorliegen. Mittelgroße (zwei bis vier Zentimeter) und große Brüche (größer als vier Zentimeter im Durchmesser) sollten unabhängig von den Risikofaktoren mit einem Kunststoffnetz verstärkt werden. Dieses kann offen über einen kleinen Schnitt am Nabel oder minimal-invasiv (siehe Rektusdiastase) erfolgen.
Die Mehrzahl der Operationen (70 %) werden stationär mit einem Aufenthalt von zwei Tagen durchgeführt. Wir bieten Ihnen aber auch eine ambulante Operation beim Nabelbruch an. Nach ein bis zwei Wochen können Sie wieder alltäglichen Arbeiten nachgehen. Schwere körperliche Tätigkeit und Sport sind aber erst nach vier bis sechs Wochen möglich, bis eine ausreichende Festigkeit von Naht und Netz vorliegt.
Bei Nabelbrüchen oder Hernien im Ober- und Unterbauch in Kombination mit einer Rektusdiastase von meist drei bis fünf Zentimetern Breite sind besondere Operationsverfahren erforderlich. Die alleinige Netzverstärkung der Bauchwand an der Bruchpforte ist nicht ausreichend und erhöht das Risiko eines erneuten Bruches.
Großflächige Netze sollten den Bruch und die Rektusdiastase abdecken, um die Bauchwand zu verstärken. Dieses kann mit einem offenen Zugang und einem langen Schnitt, aber auch minimal-invasiv mit kleinen Zugängen (Schlüsselloch-Chirurgie) erfolgen.
E-MILOS und E-TEP Verfahren
Das E bei beiden Operationen steht für „endoskopisch“, also mit einem Schnitt am Nabel (MILOS) oder über mehrere kleine Zugänge im Unterbauch (TEP) in Anlehnung an die endoskopische Leistenbruchoperation. Beim Milos Verfahren ist MILOS die Abkürzung für MIni or Less Open Sublay Technik.
Der Zugang erfolgt minimal invasiv (MIni or Less) und ein großes Netz wird hinter der Bauchmuskulatur (Sublay) und außerhalb des Bauchraumes platziert. Dieses Netz verstärkt die Bauchwand und deckt den Bruch ab. Zusätzlich werden ohne einen großen Schnitt in der Bauchdecke die Bauchdeckenmuskeln endoskopisch zusammengenäht und die Lücke eingeengt. Mögliche Komplikationen der Netzplatzierung im Bauchraum werden vermieden, da die Operation gänzlich ausserhalb des Bauchraumes erfolgt.
Die Wahl des besten Verfahrens richtet sich nach der Lokalisation des Bruches im Unter- oder Oberbauch. Dazu beraten wir Sie gerne in unserer Sprechstunde.
Die Vorteile der minimal-invasiven Verfahren e-Milos und e-TEP sind:
- Kleiner Zugang
- Spannungsarmer Verschluß der Bruchlücken
- Weniger Schmerzen
- Weniger Komplikationen
- Sehr gute Wiederherstellung der Bauchwandfunktion
- Schnelle Belastbarkeit
- Sport nach zwei Wochen möglich