Chirurgica Colonias Reise nach Ghana 2022
In Ghana sind chirurgische Eingriffe oft ein Luxus, den sich viele Menschen nicht leisten können. Doch dank eines inspirierenden Projekts von Chirurgica Colonia gibt es Hoffnung auf positive Veränderungen.
In diesem Blog-Artikel werden wir uns mit den Herausforderungen der chirurgischen Versorgung in Ghana befassen und wie Chirurgica Colonia dazu beiträgt, das Leben vieler Menschen zu verbessern.
Erfahren Sie mehr über die Mission, die Erfolge und die Zukunftsaussichten dieses außergewöhnlichen Projekts und wie Sie sich beteiligen können, um den Menschen in Ghana zu helfen.
Seit 2020 mussten die Patienten in Nalerigu, einem Dorf im Norden Ghanas, warten, bis sie jetzt endlich im Dezember 2022 operiert werden konnten. Im Februar 2019 waren Dr. Karl Moser als Initiator von Operation Hernia Köln e.V. und Prof. Dr. Jörg Schröder das letzte Mal in Ghana, um unentgeltlich Patienten/-innen zu operieren.
Im Baptist Medical Center Nalerigu wurden in den letzten Jahren NUR Notfälle operativ versorgt. Keine Chirurgen/-innen konnten sich seit Beginn der Pandemie der planbaren, aber dringend notwendigen Leistenbruch-, Nabelbruch und Narbenbruch-Operationen in dieser ärmsten Region des Landes annehmen.
Die Corona Pandemie hatte dem Vorhaben von Operation Hernia Köln einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der eigentlich Plan war im Februar 2020 erneut nach Ghana zu reisen. Die Regierung hatte nach Ausbruch der Corona-Pandemie das Land sehr früh für ausländische Ärzte geschlossen, sodass die geplante operative Versorgung von Kindern, Frauen und Männern in den Dörfern der Region nicht erfolgen konnte.
Erst im Dezember 2022 war es wieder möglich, mit unserem Team ins Baptist Medical Center nach Nalerigu zu reisen. Wir waren alle sehr gespannt, was uns nach fast vier Jahren seit Februar 2019 in Ghana erwartete.
Was war neu in 2022?
Das Krankenhaus wird sehr aktiv durch Spenden von Baptisten aus den USA unterstützt. Zu den neuesten Anschaffungen gehörte ein Beatmungsgerät für den OP, was längere Operationen ermöglicht, die sonst nur in Rückenmarksnarkose durchgeführt werden konnten und auf zwei Stunden begrenzt waren.
2019 war die Dokumentation noch analog und jetzt erwartete uns ein neues digitales System, in das alle Eingriffe eingetragen und die Anordnungen für die Stationen erstellt werden. Erschwert wurde die Übertragung leider immer wieder durch Stromausfälle, die einige Male am Tag auftreten können. Dann wird es im Operations-Saal dunkel und die Computer gehen aus. Immer wieder speichern und eine Kopflampe waren die Lösung des Problems. Die ghanaischen Kolleginnen und Kollegen nehmen solchen Situationen ganz entspannt hin und das Wichtigste ist immer, das die Patienten nicht zu Schaden kommen.
80 Operationen in einer Woche
In den letzten Jahren wurden auf unseren Missionen innnerhalb einer Woche, die wir vor Ort waren etwa fünfzig bis sechzig Patienten operiert. Diesmal waren es 80!
Wie kam es dazu? Die Organisatoren vor Ort, eine amerikanische Chirurgin und das Krankenhausteam hatten alle Patienten, die seit 2020 auf der Warteliste standen, einbestellt. Neue Patienten kamen gar nicht dazu, weil unsere Ankunft in den Dörfern nicht verbreitet wurde.
Nach einer kurzen Einweisung in das neue Computersystem, ging es am ersten Tag, dem 12. Dezember, gleich in die „Vollen“. Die ersten Tag operierten wir fünfzehn Patienten jeden Tag. Diese reisten per Motorrad, Fahrrad und meistens zu Fuß an. Für viele ist war es eine Tagesreise. So kamen Kinder mit ihren Eltern, Frauen und Männer aus den umliegenden Dörfern ins Krankenhaus. Von ihnen hatten viele seit Jahren Beschwerden und Einschränkungen in ihrem Alltag. Nur durch eine Operation eines Leisten-, Nabel- oder Narbenbruch ist es möglich, Frauen und insbesondere Männer von ihrem Leiden zu befreien und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. Eine Krankenversicherung gibt es nicht und erst eine Operation von oft großen Brüchen der Bauchdecke sichert die Existenz der Menschen vor Ort und damit die Versorgung der Familie.
Endlich konnten diese Patienten im Dezember 2022 operiert werden. Somit können sie ihr Leben nach den erfolgreichen Operationen unbeschwert weiterführen.
Auch Kinder waren betroffen.
Ein besonderes Highlight der Mission waren die Kinder, die mit einem Leistenbruch geboren wurden und operiert werden mussten. Die Familien der Jungen und Mädchen waren für die Operation sehr dankbar und für uns war es ein besonderer Moment, ihnen helfen zu können.
Die Pandemiepause hatte für alle Beteiligten negative Auswirkungen. Neben den Patienten, waren auch das Krankenhauspersonal und das Team von Operation Hernia Köln dankbar, endlich wieder im Baptist Medical Center in Nalerigu arbeiten zu können.
Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner warten auf eine Bruchoperation. In den ärmsten Gegenden Afrikas, wie im Norden Ghanas, fehlen häufig Chirurgen, um planmäßig Bruchoperationen durchzuführen. Obwohl wir in dieser Woche 80 Patienten operieren konnten, gibt es noch viele Menschen in Nalerigu und den umliegenden Dörfern, die auf eine Operation warten.
Deshalb hoffen wir, bald wiederkommen zu können, um auch diesen Menschen zu helfen.
Wie kann ich helfen?
Übernehmen Sie eine Patenschaft für eine Operation oder spenden Sie, um die Mission in den nächsten Jahren zu unterstützen. Dafür sind wir und die Menschen Ghana Ihnen sehr dankbar.
Bankverbindung:
Operation Hernia Köln e.V.
IBAN DE80370700240117626200
BIC DEUTDEDBKOE
Bis nächstes Mal Ghana! Vielen Dank für die neuen Erfahrungen!
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